Ausgewachsene Bettwanzen sind rundlich, behaart, von rotbrauner Farbe, etwa vier bis fünf Millimeter lang und flügellos. In hungrigem Zustand sind sie von der Seite betrachtet papierdünn, wobei die Weibchen größer als die Männchen sind. Bettwanzen finden durch die ihnen gegebene Fähigkeit der Wahrnehmung von Wärme und Kohlendioxyd ihre Opfer. Der Stechapparat von Bettwanzen ist ähnlich dem der Stechmücken und Flöhe. Auch der Stechvorgang und die hinterlassenen Fremdeiweiße im Körper des Opfers sind mit einem Mücken- oder Flohstich vergleichbar.
Einmal in der Woche saugen Bettwanzen bis zu sieben Milliliter Blut. Der ganze Stechvorgang dauert nur drei bis sieben Minuten. Dabei nehmen sie das siebenfache an Gewicht zu und können schon einmal auf bis zu neun Millimeter Größe anschwellen. Nach der Blutaufnahme ist die Bettwanze nicht mehr platt, sondern merklich aufgequollen und fast schwarz verfärbt. Bettwanzen bevorzugen die Dunkelheit und fliehen das Licht umgehend. Trotz ihrer sehr kleinen, fast blinden Facettenaugen können Bettwanzen Unterschiede der Helligkeit hervorragend wahrnehmen. Werden sie gestört, geben sie einen süßlichen Duftstoff ab, an dem man einen Befall von Bettwanzen u.U. bereits erkennen kann. In ihren Nestern leben Bettwanzen zusammen mit Eiern, Larven, abgestorbenen Tieren, Kot und Resten der Häutung der Larven und können durchschnittlich ein halbes bis ein Jahr alt werden.
Bettwanzen gehören zu Familie der Plattwanzen. Sie alle ernähren sich vom Blut der Säugetiere und Vögel. Nur zu diesem Zweck, dem Saugen von Blut, suchen sie ihren Wirt auf. Weltweit sind etwa achtzig blutsaugende Wanzenarten bekannt, wovon hauptsächlich sechs in Europa verbreitet sind. Sowohl durch die Globalisierung - und den damit zusammenhängenden Austausch von Waren - als auch durch die vermehrte Reisetätigkeit in heutiger Zeit werden Bettwanzen zunehmend weltweit verschleppt. Sie sind eng an Mensch und Tier gebunden und halten sich vorwiegend in Wohnungen, Ställen, Bauten von Säugetieren und in Vogelnestern auf. Die Verbreitung von Bettwanzen reicht in nördlicher Richtung bis zum 65. Breitengrad und endet somit knapp unterhalb des Polarkreises. Bis auf eine Höhe von zweitausend Metern lassen sich Bettwanzen selbst in den Alpen antreffen.
Die Stammform der heutigen Bettwanzen lebte vor etwa dreihundert Millionen Jahren, wie man aus Fossilienfunden weiß. Aus ihr entwickelten sich in der Folge alle weiteren Wanzenarten, wobei sich die Bettwanze als Kultur- und Zivilisationsfolger sehr gut an die menschlichen Lebensgewohnheiten angepasst hat. Mensch und Fledermäuse hausten früher gemeinsam in Höhlen. Während Bettwanzen zunächst nur Fledermäuse gestochen hatten, befielen Sie im Laufe der Zeit auch den Menschen. Am behaglichsten war es für Bettwanzen in späteren Epochen zunächst am Mittelmeer, denn die gemäßigten Temperaturen und und die Luftfeuchtigkeit kamen Ihrer Entwicklung entgegen. Der Bau von Gebäuden mit mannigfachen Verstecken in Form von Spalten, Ritzen, Löchern und ähnlichem sowie geeignete Temperaturen und eine entsprechende Luftfeuchte im Inneren schuf auch den Bettwanzen einen optimalen Lebensraum mit idealen Bedingungen - immer in Nähe des Menschen.
Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Population von Bettwanzen ein weiteres Mal an, wurde jedoch erfolgreich mit dem heute verbotenen, aber immer noch nachweisbaren Insektizid DDT bekämpft. Von 1950 bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts kam es durch diese massive Bekämpfung kaum noch zum Befall mit Bettwanzen. In den letzten zwanzig Jahren häufen sich allerdings wieder Meldungen von Schädlingsbekämpfern über die erneute Zunahme von Bettwanzen. Vermehrte Reisetätigkeit, Globaler Warenaustausch und der Handel mit Gebrauchtwaren führten zu einer erneuten Ausbreitung - diesmal auch über große Distanzen. Die Bekämpfung von Schaben mit Fraßgiften ist ein weiterer Grund für die Zunahme von Bettwanzen. Denn während man früher weiträumig Insektizide sprühte, werden Schaben heutzutage gezielt mit auf sie abgestimmten Ködergelen bekämpft. Somit sterben zwar die Schaben, doch die Bettwanzen bleiben – im Gegensatz zur Bekämpfung durch die Ausbringung von Kontaktinsektiziden – unbeschadet am Leben.
Gerade Hotels, touristische Resorts, Ferienapartments und -häuser sind besonders gefährdete Bereiche, da es dort zu einem ständigen Wechsel von unterschiedlichen Bewohnern kommt. Doch auch in gemieteten Wohnwagen oder Reisemobilen oder an gebrauchten Möbeln können sich Bettwanzen aufhalten oder deren Eier angetroffen werden.
Das Weibchen der Bettwanzen legt pro Tag zwischen zwei bis zehn, etwa einen Millimeter große, milchig weiße Eier, die sie sorgsam versteckt, meist in der Nähe des Unterschlupfs, nicht jedoch auf dem Menschen selbst oder seiner Kleidung. Nach fünf bis zwanzig Tagen schlüpfen aus den Eiern die Larven, welche durchsichtig und kleiner als einen Millimeter sind, sonst aber wie ein adultes Tier aussehen. Bereits jetzt saugt die Larve der Bettwanze Blut, das ihren durchsichtigen Körper dunkelrot färbt. In insgesamt fünf Stadien entwickeln sich die Larven zu erwachsenen Bettwanzen, wobei sie in jedem Stadium einmal Blut saugen müssen. Allerdings macht es den Bettwanzen nichts aus, bei ungünstigen Verhältnissen auch einmal bis zu neun Monaten zu hungern. Die Entwicklungszeit von der Larve zum erwachsenen Tier hängt stark von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. So vergehen beispielsweise bei einer Umgebungstemperatur von 30°C in der Regel 20 Tage bis zur vollen Reife, bei 22°C erhöht sich diese Zeitspanne aber bereits auf das Doppelte. Bei Temperaturen zwischen 14 und 22°C geht man von einem Jahr für den Reifungsprozess der Bettwanzen aus und unter 14°C findet überhaupt keine Entwicklung statt.
Prophylaxe statt Problemen.
Schädlingsbefall zeitnah bekämpfen.
Werte erhalten. Sicherheit schaffen.