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Flöhe

Weltweit sind heute zirka 1600 Floharten bekannt, von denen etwa 80 Arten in Mitteleuropa leben. Während andere Stechinsekten ohne ihren Wirt nicht überleben können, haben Flöhe im Laufe der Geschichte eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit entwickelt. Ändern sich die Voraussetzungen in ihrer Umwelt, passen sie sich kurzfristig an und sie wechseln den Wirt, für kurze oder auch längere Zeit, wenn die neuen Bedingungen ihnen mehr zusagen. Flöhe fühlen auf allen Warmblütern wohl. Früher waren Menschenflöhe die ständigen Begleiter unserer Vorfahren. Wird man heutzutage von einem Floh attackiert, handelt es sich zumeist um Hunde-, Katzen- oder Vogelfloh. Diese Flöhe haben ihre Namen zwar ihren Hauptwirten zu verdanken, befallen aber bei deren Fehlen andere Warmblüter und so auch den Menschen. Ein Floh kann mehrmals pro Tag stechen, aber auch monatelang hungern. Da Flöhe erst einige Probestiche machen, liegen seine Stiche charakteristischerweise fast immer in Reihen an bedeckten Körperstellen. Diese Stiche jucken oft erst, wenn der Floh schon wieder verschwunden ist.

Flöhe besitzen einen seitlich abgeflachten, bräunlich gefärbten Körper und sind flügellos. Die ausgewachsenen Tiere sind zwischen 1,5 und 4mm lang. Ihr Panzer ist so fest, dass er kaum zerdrückt werden kann. Die blitzartigen Bewegung ihrer Sprungbeine gelten als die schnellsten im gesamten Tierreich. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen gelingen ihnen Sprünge von bis zu einem halben Meter. Neben den Muskeln, die diese Leistung alleine nicht vollbringen könnten, haben ihre Beine ein Polster aus elastischem Protein, das wie ein Bogen gespannt wird. Die Richtung ihrer Sprünge könne sie allerdings nicht allzu genau bestimmen. Für eine schnelle Flucht reicht es aber in aller Regel.

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Ein Flohweibchen legt zwischen zehn und vierzig Eier pro Tag. Diese Eier sind oval, transparent und etwa 0,5 x 0,3 Millimeter groß. Die frisch gelegten Eier sind noch feucht und haften dadurch am Wirt. Nach zwei Stunden sind die in der Zwischenzeit perlweiß verfärbten Eier ausgetrocknet und nach weiteren sechs Stunden sind Zweidrittel davon zu Boden gefallen. Aus den Eiern schlüpfen wenigen Tage später schmale, längliche, weiße Flohlarven mit bräunlichem Kopf. Sie haben keine Beine und sind mit wenigen Borsten bedeckt. Für ihre Weiterentwicklung brauchen Flohlarven eine hohe Luftfeuchtigkeit und gemäßigte Temperaturen. Um diese Bedingungen zu finden, können sie mechanische Reize wahrnehmen und Feuchtigkeitsquellen erkennen. Zum Schutz vor direktem Sonnenlicht verschwinden Flohlarven im Freien rasch im Gras oder unter Blättern, während sie sich in Gebäuden gerne in Bodenritzen, Polstern oder Teppichen verstecken. Flohlarven ernähren sich von den Ausscheidungen älterer Flöhe, die sie mit ihren Mundwerkzeugen zerkauen. Wenn die erwachsenen Flöhe mehr Blut aufnehmen als sie verdauen können, entwickeln sich die Flohlarven umso besser.

Nach weiteren zwei oder drei Häutungen wachsen die Larven auf vier bis fünf Millimeter Länge an. Am Ende ihrer Entwicklung spinnen sie sich an einem ungestörten Platz ein. Mit Hilfe ihrer Speicheldrüsen bauen sie einen seidenartigen Kokon von etwa 0,5 x 0,2 Millimeter Größe. Getarnt wird der Kokon durch das Anheften von Material aus der Umgebung. Besonders problematisch für eine nachhaltige Bekämpfung von Flöhen ist die Tatsache, daß verpuppte Flohlarven unter schwierigsten Bedingungen überleben können. Selbst wenn die Flohlarve bei der Verpuppung gestört wird, so bildet sie zwar keinen echten Kokon aus, aber die Weiterentwicklung in diesem nackten und unverhüllten Puppenstadium ist dennoch möglich. Die Flohlarve braucht mindestens 50% relative Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von mindestens 27° Celsius, um aus ihrer Puppenhülle zu schlüpfen. Im Algarve sind diese Bedingungen, zumal in Meeresnähe, im Innern von Häusern in den warmen Monaten des Jahres geradezu ideal. Sind Umgebung und Verhältnisse für ein Schlüpfen noch nicht vorteilhaft, so kann sich die Puppenruhe auf bis zu knapp vier Monate verlängern.

Hauptauslöser für das Schlüpfen der erwachsenen Flöhe sind Wärme von 32 bis 38°C, Kohlendioxidausstoß in der Luft, Änderung des Lichteinfalls und Druck auf den Kokon. Unmittelbar nach dem Schlüpfen suchen die Tiere einen Wirt. Bei der Orientierung hilft ihnen ein Organ, mit dem die Flöhe Luftbewegungen und Erschütterungen wahrnehmen können. So wählen sie ihren Wirt aus, obschon ihre Augen nur hell und dunkel unterscheiden können. Haben sie einen Wirt gefunden und befallen, so saugen die deutlich hungrigeren und größeren Weibchen in fünfundzwanzig Minuten etwa 13,6 Mikroliter Blut. Sie erhöhen ihr Körpergewicht dabei um stolze 140%. Die Männchen hingegen sind bereits nach elf Minuten fertig und nehmen gerade einmal 19% ihres Körpergewichts zu. Findet sich gerade kein Wirt, können Flöhe auch lange Zeit hungern. Hundeflöhe z.B. bringen es hier auf ganze 62 Tage ohne Blutaufnahme. Bereits nach einer Stunde haben fast achtundneunzig Prozent aller Flöhe das erste Mal Blut gesaugt. Acht bis 34 Stunden nach der ersten Blutmahlzeit paaren sich die Flöhe das erste Mal und der Zyklus beginnt von vorne. Saugen Flöhe regelmäßig, können sie bis zu 130 Tage alt werden. Erwachsene Flöhe häuten sich lebenslang nicht mehr und schwellen nur noch nach der Blutaufnahme an. Flöhe haben einen zweikanaligen Stechapparat, mit dem sie ähnlich wie Mücken stechen und saugen. Mit dem größeren Kanal saugen sie Blut. Durch den kleineren Kanal injizieren sie Speichel, der betäubt und gleichzeitig die Gerinnung des Bluts verhindert. Die Auswirkungen von Flohstichen sind deutlich heftiger, aber sonst Mückenstichen sehr ähnlich.

Entwicklungsgeschichte

Warmblüter und Flöhe entwickelten sich parallel. Wie man aus Fossilienfunden weiß, lebten die ersten flohähnlichen Tiere bereits vor 135 Millionen Jahren. Nicht ganz so alt sind die Flöhe, die in 64 Millionen Jahre altem baltischen Bernstein und auf prähistorischen Säugetieren gefunden wurden. Diese allerdings unterscheiden sich von den heutigen Flöhen nicht mehr. Das erste Rezept für ein Mittel zur Bekämpfung von Flöhen wurde in einer medizinischen Schrift aus dem alten Ägypten bereits im Jahr 1500 v. Chr. niedergeschrieben. In der Antike und im Mittelalter glaubte man, Flöhe kämen aus Staub und Fäulnis organischer Stoffe.

Flöhe unterscheiden sich in ihrem Verhalten. Durch ihre geringe Größe lassen sich Flöhe mit dem bloßen Auge unmöglich voneinander unterscheiden. Erst unter dem Mikroskop ist eine Artenbestimmung durch Stacheln an Kopf und Rücken sowie durch die eine unterschiedliche Kopfform möglich. Manche Floharten wie der Menschenfloh befallen ihren Wirt nur, wenn sie stechen wollen, während andere wie Hunde- oder Katzenflöhe ständig auf ihrem Opfer leben.

  • Feature 2

Vorbeugen

Prophylaxe statt Problemen.

Schützen

Schädlingsbefall zeitnah bekämpfen.

Bewahren

Werte erhalten. Sicherheit schaffen.